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Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg (GFK)

Was ist Gewaltfreie Kommunikation

Dr. Marshall B. Rosenberg über Gewaltfreie Kommunikation: “Ich bin davon überzeugt, dass die Ursache von Gewalt in der Art und Weise liegt, wie wir gelernt haben zu denken, zu kommunizieren und mit Macht umzugehen. Es überrascht mich nicht, dass Forschungsergebnisse zeigen, dass es deutlich weniger Gewalt in Gesellschaften gibt, in denen Menschen in Begriffen von menschlichen Bedürfnissen denken, im Gegensatz zu Gesellschaftsformen, in denen die Menschen einander als „gut“ und „schlecht“ bezeichnen und daran glauben, dass es die „Schlechten“ verdienen, bestraft zu werden. Ich habe daher nach Formen gesucht, um Denk- und Machtstrukturen zu verändern und nach einer Methode, die uns dabei helfen kann, uns selbst umzuerziehen.

In der GfK geht es darum, einfühlsame Verbindung zu uns selbst und anderen aufzunehmen. Es geht um Mitgefühl, diese wertvolle und zutiefst menschliche Potenzial. GfK hilft uns, dieses natürliche Einfühlungsvermögen wieder zu entfalten.

 aus: Marshall Rosenberg: Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation. Ein Gespräch mit Gabriele Seils. Herder TB 2009 

 

Geschichte der Gewaltfreien Kommunikation

Marshall B. Rosenberg  war Mediator, Friedensforscher, Psychologe, Autor und Trainer des als Gewaltfreie Kommunikation bekannt gewordenen Trainingsprogramms.  Begründer des internationalen Center for Nonviolent Communication (www.cnvc.org).

In seiner Kindheit in Detroit/USA war Dr. Marshall Rosenberg mit verschiedenen Formen von Gewalt konfrontiert. Weil er die Gründe von Gewalt und die Möglichkeiten Gewalt zu reduzieren erforschen wollte, studierte er klinische Psychologie und promovierte 1961 an der Universität von Wisconsin.

Die Gewaltfreie Kommunikation entwickelte sich aus seiner Suche nach einem Weg, friedensstiftende Fertigkeiten rasch und einfach erlernbar zu machen. Das Center for Nonviolent Communication entstand im Zuge seiner Arbeit als Bürgerrechtsaktivist in den frühen 1960er Jahren. In dieser Zeit mediierte er auch bei Unruhen zwischen Studierenden und College-Verwaltungsbeamten und setzte sich dafür ein, Rassentrennung in öffentlichen Schulen aufzuheben.

Seit der Gründung des Center for Nonviolent Communication waren die Reaktionen auf das Gewaltfreie Kommunikation-Trainingsprogramm extrem positiv. Es ist weltweit angesehen als ein kraftvolles Werkzeug, um Konflikte auf persönlicher, professioneller und politischer Ebene friedlich auszutragen. Dr. Rosenberg lehrte selbst Gewaltfreie Kommunikation bis 2012 in mehr als 60 Ländern. Er arbeitete mit verschiedenen Gruppen wie PädagogInnen, ManagerInnen, ÄrztInnen und TherapeutInnen, RechtsanwältInnen und RichterInnen, Militäroffizieren, Gefängnisinsaßen, PolizistInnen, Geistlichen, GefängnisbeamtInnen, Regierungsbeamten und Familien. Er war auch aktiv in kriegserschütterten Regionen v.a. im Nahen Osten, Ex-Jugoslawien, Afrika und Asien sowie in wirtschaftlich benachteiligten Staaten und leistete mit seinen Trainings für Gewaltfreie Kommunikation einen Beitrag zu Versöhnung und friedlichen Alternativen zu Konflikten.

Inzwischen gibt es weltweit rund 800 CNVC-zertifizierte TrainerInnen für Gewaltfreie Kommunikation in mehr als 70 Ländern. Diese begleiten Einzelpersonen, Organisationen und Unternehmen in den Bereichen Bildung & Erziehung, Justizwesen & Strafvollzug, Wirtschaft, physische und psychische Gesundheit, Sozialarbeit, Konfliktbegleitung & Mediation, Menschenrechtsarbeit und globale Zusammenhänge.