Skip to main content

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) in Schule und Pädagogik

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) in Schule und Pädagogik

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) in Schule und Pädagogik

Gewaltfreie Kommunikation kann in Schule, Kindergarten und anderen pädagogischen Kontexten sehr niederschwellig in jeder Alltagssituation eingesetzt werden.
Dabei unterstützt die GFK, im Unterricht nicht nur die Vermittlung der Lerninhalte im Fokus zu haben, sondern auch das Lernen über Beziehungen und das Lernen selbst.

Besonders bei Konflikten, Elterngesprächen und auch im alltäglichen Aushandeln von Vereinbarungen hat sich gezeigt, dass Pädagog:innen entspannter und selbstbewusster interagieren, wenn sie in GFK geschult sind.

Schulen und Kindergärten, in denen GFK im Alltag gelebt wird, haben erfahrungsgemäß kaum Probleme mit Mobbing, eine höhere Arbeitszufriedenheit für SchülerInnen und Lehrende sowie einen hohen Lernerfolg (siehe Bericht des schwedischen Unterrichtsministeriums: Skarpnäck Free School Report, Seite 13).

Das liegt daran, dass Lehrende mit GFK bewusst eine Atmosphäre schaffen, in der Inklusion und Mitbestimmung im Alltag begleitet und gelebt wird. Schüler:innen können aus eigener, innerer Motivation arbeiten und lernen gleichzeitig, auf die Bedürfnisse anderer zu achten. GFK hilft, lernhemmende pädagogische Gewohnheiten zu erkennen und durch produktivere Zugänge zu ersetzen: z.B. gegenseitiges Lernen und Mitbestimmung statt extrinsischer Lernotivation durch Druck oder dem unbewussten Fördern von Konkurrenz.

GFK kann dabei unterstützen, ein optimales Umfeld für die kognitive Entwicklung aller SchülerInnen zu schaffen, in dem sie ihr Potenzial entwickeln und ein friedliches, respektvolles Miteinander lernen können.

Besonders hilfreich erweist sich Gewaltfreie Kommunikation zur Konflikt- und Mobbingprävention und auch zum Umgang mit polarisierten Diskussionen in pädagogischen Settings (Kindergarten, Unterricht, Elternarbeit, etc.)

Nachhaltige Vermittlung von GFK in der Schule

 Am nachhaltigsten und effektivsten ist es, wenn Kinder und Jugendliche GFK von ihren Bezugspersonen in der Interaktion in Alltagssituationen lernen können.

Weit weniger nachhaltig und effektiv ist es, GFK als "Sprache"  bzw. "Verhalten" mit den Kindern in eigenen Kursen, Lerneinheiten oder mit Lernmaterialien einzuüben. Durch diese Vorgehensweise bleibt das soziale Lernen theoretisch und kann nur in einem weit geringere Ausmaß tatsächlich in Alltagssituationen, wo es darauf ankommt, eingesetzt werden.

"Wenn ich in einer Unterrichtsstunde über konstruktiven Umgang mit Ärger rede, verstehen das die Kinder
- aber dann, in einer emotionalen Situation, ist meist nicht abrufbar, was im Unterricht zuvor eingeübt wurde. Wenn ein Kind aber mitten in seinem Ärger erlebt, wie ein:e Pädagog:in es respektvoll und wertschätzend unterstützt, den Ärger anzunehmen und sich selbst zu verstehen, wird das ein Kind nicht mehr so schnell vergessen.

Von eigenem Erleben ausgehend - nicht von Belehrung oder Bestrafung - kann ein Kind neue, konstruktive Handlungsmöglichkeiten wählen. (Gabriele Grunt)

Wie all diese Werte und Kompetenzen im Schulalltag umgesetzt und vorgelebt werden können, wird in GFK-Workshops mit zertifizierten GFK-Trainer:innen erlernt, sodass ganz konkret machbare Schritte für den Alltag möglich werden. Besonders nachhaltige Erfolge werden erzielt, wenn Schulteams und insbesondere auch die Schulleitung sich regelmäßig in GFK fortbilden, um konstruktive Reaktionsmöglichkeiten für die aktuellen Fälle aus dem Schulalltag zu finden.

Kurse mit Kindern (z.B. in Schulklassen) sind möglich und vor allem dann sinnvoll, wenn sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum stattfinden, so dass ein Kennenlernen und der Aufbau einer Vertrauensbeziehung zur Trainerin/zum Trainer möglich ist. In jedem Fall ist es wichtig, diese in Kombination mit einer Weiterbildung der erwachsenen Bezugspersonen zu planen (z.B. Ausbildung von Peer-MediatorInnen)

Literatur & Materialien zu Gewaltfreier Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen

Youthstart - Empathy Challenge: GFK Schritt für Schritt für Primar- und Sekundarstufe.

Schüler:innenheft mit begleitendem Heft für Lehrende.

An verschiedenen Pädagogischen Hochschulen werden begleitend Kurse angeboten bzw. empfehlen wir gerne erfahrene zertifizierte GFK-Trainer:innen weiter.

Prävention und Begleitung von  Konflikten und Mobbingdynamiken mit Gewaltfreier Kommunikation (GFK)

Jede Konfliktsituation ist unterschiedlich und individuell einzuschätzen, Gewaltfreie Kommunikation daher keine Rezepte dafür, wie jede Konfliktsituation abzuwickeln ist.
Stattdessen bietet GFK sehr einfache, konkrete und praktische Orientierungspunkte in Konflikten:

  • Wie viel Unterstützung brauchen diese Kinder und Jugendliche in diesem konkreten Konflikt?
  • Handelt es sich bereits um eine Mobbingdynamik?
  • Wie kann ich als Erwachsene:r zu einer Deeskalation beitragen?
  • Oder brauche ich selbst (professionelle) Unterstützung?

Mit dem Prozess der Gewaltfreien Kommunikation kann man niederschwellig und ergebnisoffen (Alltagsmediation) zu einem gegenseitigen Verständnis im Konflikt beitragen – um dann von diesem Verständnis ausgehend zu reagieren und Schritte zu setzen. Diese besondere Qualität gegenseitigen Verständnisses kann einfach erreicht werden und führt sehr oft zu hilfreichen und zufriedenstellenden Strategien und Lösungen für alle Beteiligten. Sie macht Optionen sichtbar, die ohne dieses Verstehen noch gar nicht zur Wahl standen.

Langfristig unterstützt dieser Ansatz gemeinschaftliche Vereinbarungen und eine Beziehungsqualität, die freudvoll, energiesparend und zufriedenstellend erlebt werden -  sowohl für Kinder/Jugendliche als auch für Erwachsene.

GFK hat sich nicht nur für die Aus- und Weiterbildung von (Peer-)MediatorInnen und PädagogInnen bewährt. Es hat sich gezeigt, dass in Klassen durch die Beschäftigung mit GFK bei den beteiligten Schüler:innen und Pädagog:innen die Fähigkeit, mit Konflikten, Verschiedenheit und Problemen umzugehen, deutlich zunimmt. Dadurch ist auch ein Rückgang von Sanktionsmaßnahmen, wie z.B. Suspendierungen, deutlich sichtbar.

GFK-Trainer:innen für meine Schule finden

GFK-Trainings finden in Schulen und Kindergärten, an Pädagogischen Hochschulen, Universitäten und in außerschulischen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen statt. Hier können Sie nachsehen, ob es sich bei dem/der Vortragenden um eine:n zertifizierte:n GFK-Trainer:in mit umfassender praktischer Ausbildung handelt.
Zertifizierte GFK-Trainer:innen weltweit

Auf www.echt.info finden Sie ausschließlich Veranstaltungen von zertifizierten GFK-Trainer:innen, die praktische Erfahrung mit GFK mit Kindern und Jugendlichen in Familien, Schulen, in der Jugendarbeit und verschiedenen pädagogischen Settings haben.

Gerne vermitteln wir den/die passende Trainer:in für Ihre Einrichtung bzw. Ihr Projekt!
Kontaktieren Sie uns, um eine:n Trainer:in für Ihre Schule zu finden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., 0650 53678 21.

Wir beraten Sie gerne!

Voneinander Lernen - Internationale Kurse zu GFK und Schule

Gabriele Grunt ist eine Mitbegründerin des internationalen Netzwerks NVC in Eduation. Der echt-info Newsletter informiert über die regelmäßig stattfindenden Mutual Education Labs sowie weitere Veranstaltungen zur Fortbildung und Vernetzung zum Thema Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen

Zertifizierte GFK-Trainer:innen Österreich, Deutschland, Schweiz
Zertifizierte GFK-Trainer:innen weltweit

 Haben Sie noch Fragen? Schreiben Sie uns auf Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder rufen Sie an bei 0650 53 678 21